Faaren – Autoabonnement-Vermittler

Mehr Flexibilität auf dem Mobilitätsmarkt. Das ist das Ziel des Rottendorfer Unternehmens Faaren. Faaren selbst übernimmt die Rolle des Vermittlers und bringt Interessenten und Autohändler zusammen. Der Vorteil dieses innovativen Abonnementmodells besteht darin, dass keine größeren Kapitalbeträge als Vermittler benötigt werden, da Faaren keine Autos kauft. Stattdessen holt der Mieter das Auto beim Vertragspartner ab oder es wird ihm alternativ nach Hause geliefert.

Profil:

  • Name des Unternehmens: Faaren GmbH
  • Industrie: Mobilität
  • Formation: Juli 2018
  • Die Gründer: Daniel Garnitz, Maximilian Renoth, Konstantin Stenzel, Eike Ben Seifert, Fabian Hagen
  • Standort: Rottendorf, bei Würzburg
  • Anzahl der Mitarbeiter: 8, weitere Neueinstellungen ab Mai 2019 geplant
  • Umsatz: keine Angaben
  • Investoren: enowa innovation lab GmbH, sowie weitere lokale Kooperationen
  • Gesamtbetrag der Finanzierung: nicht bekannt
  • Abonnement-basiertes Modell seit: Start
  • Struktur des Angebots: Faaren Autoabonnement: monatliches Autoabonnement, inklusive Freikilometer und aller Kosten (außer Treibstoff).

Mehr Flexibilität auf dem Mobilitätsmarkt. Das ist das Ziel des Rottendorfer Unternehmens Faaren. Faaren selbst übernimmt die Rolle des Vermittlers und bringt Interessenten und Autohändler zusammen. Der Vorteil dieses innovativen Abonnementmodells besteht darin, dass keine größeren Kapitalbeträge als Vermittler benötigt werden, da Faaren keine Autos kauft. Stattdessen holt der Mieter das Auto beim Vertragspartner ab oder es wird ihm alternativ nach Hause geliefert.

Das Faaren-Auto-Abo

Das Faaren-Auto-Abo wird auf der Website mit fairen Mietkonditionen beworben. Versicherung, Steuern, Verschleiß und Reparaturen, Wartung, TÜV und Reifen und Reifenwechsel – alles ist in einer monatlichen Rate enthalten. Lediglich der Kraftstoff muss vom Abonnenten bezahlt werden. Faaren bietet derzeit Fahrzeuge von Audi, Volkswagen, Nissan, Opel, Hyundai und Ford an. Dabei handelt es sich überwiegend um Jahres- und Vorführwagen sowie Leasingrückläufer. Aber auch neue Fahrzeuge werden bald verfügbar sein.

Alles inklusive ab 400 Euro pro Monat

Die Preisspanne beginnt bei einem monatlichen Preis von 400 € für einen Kleinwagen und reicht bis zu 1.000 € für einen SUV. Auch Cabriolets, Wohnmobile und Transporter können abonniert werden. Darüber hinaus werden verschiedene Kilometerpakete angeboten – von 1.250 Freikilometern pro Monat bis zu 5.000 Freikilometern (= 60.000 km / Jahr). Neben einer klaren Preisstruktur bietet Faaren auch faire Mietbedingungen. Die Mindestvertragslaufzeit beträgt nur einen Monat mit einer Kündigungsfrist von 10 Tagen. Außerdem kann der Interessent das Auto jeden Monat wechseln.

Die Faaren-Geschichte: Vom totalen Scheitern zum totalen Erfolg

Im Jahr 2015 begannen die heutigen Faaren-Gründer ihr E-Commerce-Studium an der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt. Drei Jahre später hatte der elf Jahre alte Audi A3 von Gründer Daniel Garnitz einen wirtschaftlichen Totalschaden. Aus dieser Notwendigkeit wurde eine Tugend gemacht. Über das Zentrum für digitale Innovation und das Innovations- und Gründerzentrum wurde der Kontakt zu BayStartup hergestellt. Der Freistaat Bayern stellt mit diesem Start-up-Netzwerk einen kostenlosen und offiziellen Coach zur Verfügung.

Der Beginn einer Erfolgsgeschichte. Die erste Kooperation fand im April 2018 mit einem Autohaus in Würzburg statt. Die Plattform selbst finanzierten die Gründer zunächst aus eigener Tasche, bevor sich die Unternehmensberatung Enowa im Rahmen einer Pre-Seed-Runde an dem jungen Unternehmen beteiligte. Über die Höhe der Investition ist nichts bekannt.

Faaren Auto-Abo: das „Streaming“ für Autos

„Autobesitz so einfach wie Streaming-Serien“. So steht es auf der Website faaren.com. Die Faaren-Gründer bezeichnen sich selbst als das Spotify für Autos. Im Gegensatz zu Wettbewerbern wie Cluno oder Like2Drive kauft Faaren die Autos nicht, sondern vermittelt lediglich zwischen Autohändlern und Interessenten – ähnlich wie Netflix oder andere Streaming-Anbieter. Auch hier fallen für den Abonnementbetreiber nur dann Kosten an, wenn der Dienst in Anspruch genommen wird. Es gibt also keinen klassischen Kauf.

Die Automobilindustrie entdeckt die Flexibilität

Betrachtet man die neuesten Statistiken, so werden immer mehr Autos für den Straßenverkehr zugelassen. Allein in den ersten zehn Monaten des Jahres 2018 wurde ein Anstieg von 1,4 Prozent verzeichnet. Der Autoverkehr nimmt also trotz des Dieselskandals und strengerer Umweltvorschriften weiter zu. Gleichzeitig wachsen die Share Economy und der Bedarf an flexiblen Abonnementmodellen ungebremst weiter. Eine Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC aus dem Jahr 2018 zeigt, dass rund 40 Prozent der Deutschen bereits Sharing-Angebote nutzen.

Und die Tendenz ist steigend. Auch wenn sich die Nutzung zum Zeitpunkt der Erhebung überwiegend auf beliebte Sharing-Economy-Angebote wie Airbnb oder Streaming-Anbieter beschränkt, kann dies durchaus als Trend für die gesamte Wirtschaft verstanden werden. Gerade im Bereich der Mobilität erleben Abo-Modelle einen großen Aufschwung, was sich neben Faaren auch an den vielen neuen Unternehmen wie Cluno, Like2Drive oder Sixt Unlimited zeigt. Eigentum verpflichtet, Mieten und Teilen aber nicht – zumindest nicht in einem überschaubaren Rahmen.