Trumpf – Pay-per-Use

Die Trumpf Gruppe ist einer der weltweit größten Anbieter von Werkzeugmaschinen. Der Hauptsitz des Unternehmens befindet sich in der Nähe von Stuttgart. Die Unternehmensgruppe ist mit über 70 Tochtergesellschaften weltweit vertreten. Die beiden Geschäftsfelder der Trumpf AG sind Werkzeugmaschinen und Lasertechnik. Im Geschäftsjahr 2018/2019 erwirtschaftete Trumpf einen Umsatz von 3,8 Milliarden Euro und beschäftigte rund 14.500 Mitarbeiter, davon 7.400 in Deutschland.

Profil:

  • Name des Unternehmens: Trumpf
  • Produkt: Trumpf pay-per-use – Maschinenabonnement
  • Industrie: Industrie 4.0
  • Gründung: 1923
  • Standort: Ditzingen
  • Zahl der Beschäftigten: 14,500
  • Umsatz: 3,8 Milliarden Euro (2019)
  • Einführung eines Abonnementmodells: keine weiteren Informationen
  • Struktur des Angebotes: komplementär

Trumpf Pay-per-Use – ein neues Geschäftsmodell für die Blechbearbeitung

Die Unternehmen der Investitionsgüterbranche spüren deutlich die Auswirkungen von Konjunkturspitzen und Krisen und müssen auf die fortschreitende Digitalisierung reagieren. Trumpf agiert als Vorreiter für neue Geschäftsmodelle und Strategien in der Fertigungswelt. Ziel des Werkzeugmaschinenherstellers ist es, den Kunden schnelle Smart-Factory-Lösungen anbieten zu können. Zu diesem Zweck testet Trumpf bereits verschiedene Geschäftsmodelle, darunter Trumpf Pay-per-Use.

Maschinenfunktionen im Abonnement: erste Schritte auf einem neuen Markt

Die Vorteile von disruptiven Geschäftsmodellen für Maschinenbauer und Blechproduzenten sind zahlreich. Eine Maschine zu mieten bedeutet weniger Kapitalbindung und mehr Flexibilität für den Hersteller. Auch die Stückkosten lassen sich leichter berechnen. Als Hersteller bietet die Digitalisierung die Möglichkeit, Funktionen zum Testen zur Verfügung zu stellen und dem Kunden nur die exakt benötigten Maschinenfunktionen als Abonnement anzubieten. Hier hat Trumpf verschiedene Geschäftsmodelle getestet: „Pay per Mark“, bei dem der Kunde pro Laserbeschriftung bezahlt; Pay per Lasertime“, bei dem die effektiv genutzte Zeit eines Beschriftungslasers bezahlt wird; und die Maschinenfunktion als Abonnement“.

Mit dem Trumpf-Abonnement kaufen die Kunden also nicht mehr eine Lasermaschine, sondern zahlen eine monatliche Gebühr für eine vereinbarte Anzahl von Stunden. Nach Ablauf des Trumpf-Abonnements wird die Maschine zurückgenommen und für den Verkauf vorbereitet. Während der Laufzeit des Abonnements ist der Maschinenhersteller auch für die Wartung verantwortlich.

Mit den neuen Angeboten geht Trumpf vor allem auf die veränderten Auftragsbedingungen ein. Die zunehmende Individualisierung führt zu vielen verschiedenen Aufträgen mit kleineren Bestellmengen. Durch Prozessoptimierung unterstützt der Hersteller die Produzenten bei dieser Umstellung.

Trumpf TruConnect – die Industrie 4.0 Lösungswelt von Trumpf

Trumpf hat seine Digitalisierungsangebote unter Trumpf TruConnect zusammengefasst. Unter diesem Namen bietet Trumpf Beratung und Implementierung für die Prozessautomatisierung an. Das Unternehmen kann zwischen drei Schritten wählen: von einem einfachen Start über eine schrittweise Anpassung bis hin zur vollständigen Vernetzung. Auf dem Weg zur Smart Factory stehen dann modulare Lösungen zur Verfügung, die individuell angepasst werden. Die Hardware, Software und Beratungsleistungen werden je nach Bedarf kombiniert. Der Hersteller positioniert sich damit als umfassender Dienstleister. Trumpf unterstützt seine Kunden in der Analyse-, Planungs- und Umsetzungsphase. Mit dem Trumpf Smart Factory Potential Check bietet Trumpf ein Werkzeug an, um herauszufinden, welche Schritte in der Produktion dank Trumpf TruConnect verbessert werden können.

Die disruptiven Geschäftsmodelle wurden durch die neuen, besser vernetzten Maschinengenerationen ermöglicht. Diese konsequente Vernetzung und Datenerfassung ist jedoch auch eine Herausforderung. Vor allem die klare Trennung von Auftrags- und Maschinendaten ist unerlässlich, um Vertrauen in die neuen Geschäftsmodelle aufzubauen.

Für Industrieunternehmen wie Trumpf bedeutet die Digitalisierung auch eine Transformation zum Dienstleister. Die gemieteten Werkzeugmaschinen und Funktionen müssen eine hohe Verfügbarkeit aufweisen. Dafür sorgt Trumpf schon heute mit einem Fernwartungskonzept, das einen Großteil aller Probleme lösen kann.

Trumpf Smart Factory – die Fabriken der Zukunft

Das Ziel der Trumpf Lösungswelt ist die Trumpf Smart Factory. Eine Smart Factory zeichnet sich durch eine intelligent vernetzte Produktion und eine optimale Prozessoptimierung aus. Dazu gehören vor allem auch die Abo-Strategien und Trumpf Pay-per-Use. Modelle, die das Potenzial haben, die Branche zu verändern.

Abonnementmodelle haben bereits in anderen Branchen, wie z. B. bei Softwareherstellern und Tech-Dienstleistern, zu neuen Einnahmen geführt. Nun wenden sich auch die industriellen Hersteller diesen neuen Geschäftsmodellen zu. Mit seiner modularen Lösungswelt hilft Trumpf TruConnect Unternehmen, sich auf die neuen Anforderungen einzustellen. Für blechverarbeitende Betriebe eröffnen sich dadurch auch mögliche neue Geschäftsmodelle, zum Beispiel durch die Annahme von Aufträgen über zentrale Marktplätze. Trumpf wird in der Branche als Vorreiter auf diesem Gebiet wahrgenommen und immer mehr Unternehmen nutzen vergleichbare Konzepte.